Juckende Haut: Ursachen und Pflege

Juckende Haut macht vielen Menschen zu schaffen. Kratzen bringt zwar kurzfristig Erleichterung, setzt aber einen Teufelskreis in Gang. Um ihn zu durchbrechen, ist es wichtig, die Ursachen für juckende Haut zu verstehen und gezielt zu beseitigen.

Was ist Juckreiz?

Frau leidet an juckender Haut am Arm

Juckreiz ist eine Missempfindung, die das Verlangen auslöst, die juckende Haut zu kratzen oder zu reiben. Der medizinische Fachbegriff lautet Pruritus. Fachleute gehen davon aus, dass Juckreiz ursprünglich biologisch sinnvoll war, um Parasiten oder andere Störfaktoren von der Haut zu entfernen. Juckt die Haut aber anhaltend oder immer wieder, dann beeinträchtigt das unser Wohlbefinden und stört mitunter sogar den Schlaf. Schätzungen zufolge hat etwa jede fünfte Person schon einmal anhaltenden Juckreiz erlebt.

Wie Juckreiz im Körper genau entsteht, ist wissenschaftlich nicht bis ins letzte Detail geklärt. Früher hat man angenommen, dass Juckreiz über Schmerzrezeptoren vermittelt wird. Aktuellen Erkenntnissen zufolge wird das Juckempfinden aber eher über spezialisierte Nervenbahnen an das Gehirn geleitet. Für diese Annahme spricht, dass der durch Kratzen ausgelöste Schmerz den Juckreiz kurzfristig überdecken kann.

Juckende Haut ist nicht immer sichtbar verändert. Oft kommen zum Juckreiz aber weitere Beschwerden hinzu, wie beispielsweise:

  • trockene Haut 
  • schuppige Haut 
  • Hautrötungen 
  • Quaddeln oder Bläschen
  • Spannungsgefühl

Juckreiz kann vorübergehend auftreten, beispielsweise als Reaktion auf einen Mückenstich, oder länger andauern. Besteht er über mehr als sechs Wochen, spricht man medizinisch von chronischem Juckreiz.

Ursachen für juckende Haut

Doch was kann Juckreiz auslösen? Die Gründe sind oft vielschichtig und nicht immer lässt sich eine eindeutige Ursache für juckende Haut finden. Zu den häufigsten Ursachen zählen:

  • Trockene Haut: Juckreiz und trockene Haut gehen bei vielen Betroffenen Hand in Hand. Da Hauttrockenheit weit verbreitet ist, gilt sie als eine der häufigsten Ursachen für juckende Haut.
  • Erkrankungen: Juckreiz kann als Symptom von Hauterkrankungen wie Neurodermitis oder Psoriasis (Schuppenflechte) auftreten. Die Haut ist dabei meist sichtbar verändert. 
  • Allergien: Ob Heuschnupfen, Kontaktallergie oder Nahrungsmittelallergie – wenn das Immunsystem überreagiert, können Haut und Schleimhäute heftig jucken. 
  • Insektenstiche und -bisse: Neben Schwellungen und Rötungen haben Insektenstiche kurzfristig oft ausgeprägten Juckreiz zur Folge.
Juckreiz
  • Mechanische Hautreizungen: Eine weitere mögliche Ursache für juckende Haut sind mechanische Reizungen, etwa durch eine Rasur oder scheuernde Kleidungsstücke. Dabei kommt es oft zu kleinsten Hautverletzungen und -irritationen, die Juckreiz auslösen.  
  • Hautreizende Substanzen: Regelmässiger Umgang mit Chemikalien, Reinigungs- oder Desinfektionsmitteln, etwa im Beruf, ruft häufig Hautirritationen und damit Juckreiz hervor. 
  • Stress: Auch psychische Belastungen, Stress und Schlafmangel können Juckreiz begünstigen oder auslösen.

Trockene Haut und Juckreiz

Hauttrockenheit zählt zu den häufigsten Ursachen für juckende Haut. Doch warum kann trockene Haut jucken? Wichtig zu verstehen ist, dass trockene Haut immer mit einer gestörten Hautschutzbarriere einher geht. Durch eine verringerte Talgbildung und einen Mangel an wasserbindenden Substanzen in der obersten Hautschicht (Epidermis) verliert die Haut an Feuchtigkeit. Zudem wird sie durchlässiger für äussere Einflüsse. Auch der sogenannte Säureschutzmantel, der zur Abwehr von Krankheitserregern beiträgt, ist durch den Mangel an Talg und wasserbindenden Substanzen oft beeinträchtigt.

Ist die Barrierefunktion der Epidermis nicht mehr intakt, wird die Haut anfälliger für äussere Einflüsse: Reizstoffe, Viren oder Bakterien können leichter eindringen und mitunter kleinste Entzündungen auslösen. Trockene Haut neigt daher zu Reizungen und Irritationen, und genau das macht sich oft durch Juckreiz bemerkbar.

Trockene, juckende Hautstellen finden sich häufig dort, wo von Natur aus weniger Talgdrüsen vorhanden sind, beispielsweise im Schienbeinbereich. Auch Umweltfaktoren wie Kälte oder geringe Luftfeuchtigkeit können trockene Haut begünstigen. Viele Menschen leiden daher gerade im Winter unter juckender Haut. Mit zunehmendem Alter nimmt sowohl die Menge als auch die Qualität des Hauttalgs ab. Bereits ab etwa 50 Jahren neigt die Haut vermehrt zu Trockenheit und damit zu Juckreiz.

Der Juck-Kratz-Kreislauf

Juckreiz verleitet zum Kratzen. Kurzfristig verschafft das zwar Erleichterung, da der Schmerzreiz das Hautjucken kurzfristig überdeckt. Längerfristig kommt aber ein Teufelskreis in Gang: Denn durch das Kratzen entstehen kleinste, von aussen oft nicht sichtbare Wunden. Die Hautschutzbarriere wird weiter geschwächt und Reizstoffe oder Keime haben leichtes Spiel. Zudem werden als Reaktion auf das Kratzen in der Haut bestimmte Botenstoffe freigesetzt, die wiederum Juckreiz fördern. Je mehr Sie also kratzen, desto stärker reagiert die Haut mit Irritationen und mit neuerlichem Juckreiz.

Juckreiz lindern: Tipps bei juckender Haut

Doch was tun bei juckender Haut? Sich einfach das Kratzen zu verbieten, ist keine dauerhafte Lösung, denn juckende Haut lässt sich schwer ignorieren. Um den Juck-Kratz-Kreislauf zu durchbrechen, ist es wesentlich, die Ursachen zu beseitigen. Falls der Juckreiz auf trockene Haut zurückgeht, ist konsequente Pflege die beste Lösung. Hilfreich sind ausserdem Strategien, mit denen sich der Juckreiz anders als durch Kratzen besänftigen lässt. Zudem ist es wichtig, typische Auslöser von Juckreiz zu kennen und zu vermeiden.

Was Sie tun können, wenn die Haut juckt

Bei akuten Juckreiz-Attacken helfen mitunter folgende Tipps, den Juck-Kratz-Teufelskreis zu vermeiden:

  • Anstatt zu kratzen, können Sie versuchen, die juckenden Hautstellen abzuklopfen oder sanften Druck auf die Haut auszuüben.
  • Kälte lindert Juckreiz. Bei Juckreiz am ganzen Körper hilft mitunter eine kurze kalte Dusche, einzelne juckende Hautstellen können Sie mit kalten Kompressen kühlen. Allerdings sollten Sie nie direkt Eis auf die Haut aufbringen. 
  • Ablenkung ist ein gutes Mittel, damit der Juckreiz auch mental nicht die Oberhand gewinnt. Günstig ist alles, was Ihre volle Aufmerksamkeit erfordert: Kreuzworträtsel oder Sudokus lösen, tanzen oder handwerkliche Tätigkeiten, bei denen Ihre Finger mit etwas anderem beschäftigt sind.
  • Entspannungsübungen oder Meditation können helfen, den Fokus von der juckenden Haut zu nehmen.
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Auslöser für Hautjucken vermeiden

Es gibt eine Vielzahl an Faktoren, die zwar nicht die eigentliche Ursache für juckende Haut sind, den Juckreiz aber verstärken oder auslösen können. Zu den wichtigsten „Triggerfaktoren“ zählen:

  • Hohe Temperaturen: Wärme kann Juckreiz befeuern, ebenso wie Schweiss. Halten Sie daher Ihr Schlafzimmer eher kühl und kleiden Sie sich auch tagsüber nicht zu warm. 
  • Trockenes Raumklima: Gerade im Winter begünstigt der Wechsel zwischen kalten Aussentemperaturen und warmer Raumluft oft trockene und juckende Haut. Luftbefeuchter können das Raumklima verbessern. Generell ist es vorteilhaft, Wohnräume nicht zu stark zu heizen. 
  • Hautreizende Kleidung: Sowohl enge als auch zu warme oder reibende Kleidungsstücke (wie beispielsweise Wollpullover) können Juckreiz verstärken. Günstiger ist locker sitzende Kleidung aus Naturfasern wie Baumwolle. 
  • Alkohol und scharf gewürzte Speisen: Alles, was die Durchblutung anregt und Wärme hervorruft, kann Juckreiz begünstigen. Auch sehr heisse Getränke sind manchmal nicht gut verträglich.
  • Ungeeignete Reinigungs- und Pflegeprodukte: Produkte wie manche Seifen oder alkoholhaltige Kosmetika wirken stark austrocknend und können damit Juckreiz auslösen oder verstärken.

Juckende Haut braucht geeignete Pflege

Juckreiz ist oft ein Warnsignal, dass Ihrer Haut etwas fehlt. Umso wichtiger sind Reinigungs- und Pflegestrategien, die an den aktuellen Hautzustand angepasst sind und eventuelle Defizite ausgleichen.

Was ist bei der Reinigung juckender Haut zu beachten?

Gerade trockene und juckende Haut reagiert sehr sensibel auf Wasser und Reinigungsmittel. Denn auch wenn es paradox klingt: Wasser trocknet die Haut weiter aus. Das liegt daran, dass Wasser die schützende Lipidschicht von der Haut entfernt, vor allem in Verbindung mit Reinigungsmitteln. Dadurch saugen sich die Zellen der obersten Hautschicht zunächst mit Wasser voll. Verdunstet das Wasser wieder, gehen zugleich auch jene Stoffe verloren, die Wasser in der Haut binden. Deshalb folgt auf das Aufquellen der Haut unweigerlich die Austrocknung – und trockene Haut juckt.

Um juckende Haut beim Waschen und Duschen nicht zusätzlich zu reizen, sind folgende Grundregeln nützlich:

  • Nicht zu häufig waschen: Überdenken Sie Ihre Reinigungs-Routine. Tägliches oder gar mehrmals tägliches Duschen ist nicht immer notwendig.
  • Möglichst kurz duschen oder baden: Je länger der Kontakt mit dem Wasser andauert, desto mehr schützende Hautfette gehen verloren. Deshalb ist kurzes Duschen meist günstiger als lange Vollbäder.
  • Zu heisses Wasser vermeiden: Wärme fördert Juckreiz und lässt die Haut noch rascher austrocknen. Das Wasser sollte beim Duschen oder Baden daher möglichst nicht wärmer als 35° Celsius sein.
  • Sanfte Reinigungsprodukte benutzen: Bevorzugen Sie seifenfreie Produkte, die speziell für trockene und juckende Haut konzipiert sind.
  • Nicht trockenrubbeln: Nach der Reinigung das Wasser nur sanft abtupfen – denn zu starke Reibung reizt ebenso wie Kratzen die Haut und kann dadurch das Hautjucken verstärken. 
  • Danach eincremen: Unmittelbar nach dem Duschen oder Baden sollten Sie Ihre Haut mit geeigneten Pflegeprodukten versorgen.

Geeignete Pflegeprodukte bei juckender Haut

Doch welche Salbe oder Creme ist bei juckender Haut sinnvoll? Entscheidend ist: Hautpflegeprodukte dürfen irritierte, juckende Haut nicht zusätzlich reizen, etwa durch Duft- und Konservierungsstoffe. Ausserdem sollten sie der Haut jene Substanzen zuführen, an denen es bei Juckreiz und trockener Haut häufig mangelt. Damit das gelingt, müssen die Produkte tief in die Haut eindringen und dürfen nicht nur oberflächlich wirken.

Um Juckreiz langfristig in den Griff zu bekommen, braucht es einen umfassenden Lösungsansatz, wie ihn z. B. die Bepanthen® Produkte gegen Hautprobleme bieten. Sie enthalten Inhaltsstoffe, die den Ursachen für trockene Haut entgegenwirken – zum Beispiel regt Dexpanthenol in der Haut die Zellerneuerung an, die bei trockener und juckender Haut oft gestört ist.

Frau leidet an juckender Haut am Arm

Juckende und empfindliche Haut, benötigt oft intensivere Pflege. Produkte wie Bepanthen® DERMA SensiDaily™ Schutzbalsam (Kosmetikprodukt) und Bepanthen® PRO Sensiderm Creme (Medizinprodukt) stärken die Hautschutzbarriere.

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